Licht, Meer und Erinnerung: Vibia bringt die Architektur der Biennale Venedig zum Leuchten und illuminiert die Tese delle Vergini

Die 19. Mostra Internazionale di Architettura, kuratiert von Carlo Ratti und organisiert von der Biennale di Venezia, steht unter dem Titel „Intelligens. Naturale. Artificiale. Collettiva.“ Vor dem Hintergrund von Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein beleuchtet die italienische Ausstellung mit rund 750 Teilnehmenden die Zukunft der Architektur – betrachtet durch die Linse natürlicher, künstlicher und kollektiver Intelligenz, mit dem Ziel, Brücken zwischen Generationen und Disziplinen zu schlagen.

Unter den 66 teilnehmenden Länderpavillons ist Vibia im italienischen Pavillon vertreten, der den Titel „Terrae Aquae. Italien und die Intelligenz des Meeres“ trägt. Kuratiert von der Architektin und Professorin Guendalina Salimei, verbindet die Schau architektonische, wissenschaftliche und kulturelle Reflexionen in Form von Zeichnungen, Videos, künstlerischen Beiträgen und interaktiven Erlebnissen – ein Blick auf Italiens Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, gesehen vom Meer aus.

Der Standort des Pavillons – das historische Arsenal – war zentral für die konzeptionelle Ausrichtung unseres Lichtprojekts. Das Arsenal, einst das größte Produktionszentrum der vorindustriellen Welt, steht als Symbol für die wirtschaftliche, politische und militärische Macht Venedigs.

Innerhalb dieses bedeutenden architektonischen Komplexes befindet sich der Raum, den wir beleuchtet haben: die Tese delle Vergini, eine Halle aus dem 16. Jahrhundert. Ihre industrielle Vergangenheit floss direkt in die Lichtinszenierung ein – das originale Mauerwerk, die Decken und tragenden Strukturen wurden bewusst einbezogen und akzentuiert.

Ziel war es, ein Spannungsverhältnis zwischen der Geschichte des Ortes und unseren Leuchten herzustellen.

Diese fügen sich wie architektonische Elemente in das Ensemble ein, strukturieren den Rundgang und betonen die ausgestellten Werke – ganz im Sinne unserer Lichtphilosophie: Shaping Atmospheres.

Die Auswahl der Leuchten verstärkt gezielt das Spiel von Licht und Schatten.

Sie lenken den Blick, lassen die Materialität des Ortes sichtbar werden und rücken die Lichtquellen selbst in den Fokus – als emotionale, beinahe nostalgische Akzente inmitten der Weite des Raumes.

Gleich zu Beginn empfängt den Besucher ein Lichtduo: zwei Array Pendelleuchten, entworfen von Umut Yamac. Mit ihrem sanften, nach unten gerichteten Licht und der optischen Illusion feiner, schwebender Fäden erzeugen sie einen wirkungsvollen ersten Eindruck.

Im nächsten Bereich lenken Circus Solo Spots von Antoni Arola das Licht aus großer Höhe gezielt auf die ausgestellten Fotografien.

Die restliche Umgebung bleibt bewusst im Halbdunkel – für einen dramatischen, fast theatralischen Effekt.

Über die zentrale Metallstruktur gelangt der Besucher auf eine erhöhte Ebene. Dort begleiten North Floor Leuchten von Arik Levy – als Bodenmodelle – elegant den Weg zwischen den Exponattischen.

Ihre gezielte, dezente Lichtführung verschmilzt mit dem Raum und wird selbst Teil der architektonischen Sprache.

Zum Abschluss der Ausstellung setzen die schwebenden Flamingo Leuchten von Antoni Arola einen poetischen Höhepunkt.

Von oben strahlend, beinahe schwebend über den Besuchern, entfalten sie ein warmes, theatralisches Licht.

Ihre ätherischen Silhouetten wirken wie schwebende Lichtskulpturen – harmonisch inszeniert durch unterstützende Lichtakzente, die sie als eigenständige Kunstwerke erscheinen lassen.

Credits:
– Photography: Fernando Alda

Empfohlene Produkte:
– Array
– Circus Solo
– North
– Flamingo