Q&A Mit Note Design Studio

Note, ein preisgekröntes Design-Studio mit Sitz in Stockholm, verfolgt in seinen multidisziplinären Projekten – von Architektur und Innenarchitektur bis hin zu Produkt- und Grafikdesign – einen betont kollaborativen Ansatz. Das Team, das  für seinen anspruchsvollen skandinavischen Stil bekannt ist, hat zahlreiche Projekte für global agierende Marken wie Menu, Fogia und Design Within Reach sowie auch Vibia realisiert; für die spanische Firma wurde die Kollektion Musa kreiert. Wir haben mit Kristoffer Fagerström und Charlotte Ackemar gesprochen, die als Produktentwickler für Note tätig sind, um mehr über ihre Arbeit und Inspiration zu erfahren.

 

Vibia Stories Q-A Artists 0029 NOTE

 

 Welchen Teil des Designprozesses mögen Sie am meisten?

Charlotte:
Für mich ist der erste Prototyp etwas ganz Besonderes. Wenn man sieht, wie die Skizzen und die einfachen Modelle, die man von einem Entwurf angefertigt hat, plötzlich zum Leben erwachen, wenn man den Entwurf in der tatsächlichen Größe und mit authentischem Material vor Augen hat.

Kristoffer:
Mein Favorit ist der allererste Tintenstrich auf dem Papier. Der Augenblick, wo aus nichts etwas entsteht.

 

 Mit welchem berühmten Designer oder Designerin würden Sie gern mal zu Abend essen?

Charlotte:
Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und dieses Abendessen mit der vielseitig begabten Ray Eames in ihrem atemberaubenden Haus genießen.

Kristoffer:
Da gibt es so viele, aber ich könnte mir den Genuss von köstlichem Wein und leckerem Essen sehr gut in Gesellschaft des Bühnendesigners Es Devlin und des Modedesigners Henrik Vibskov vorstellen. Zwei Freigeister in ihrem jeweiligen Designbereich.

 

Was ist das Beste an der Arbeit eines Designerteams?

Charlotte:
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man 65 % seiner beruflichen Kenntnisse durch die Kollegen und Kolleginnen erwirbt, mit denen man zusammenarbeitet. Es ist für alle Mitarbeiter ein großer Gewinn, im Team zu arbeiten. Der beste Weg, nie in die Falle zu tappen, in die man so leicht stolpert, wenn man nicht wagt, etwas zu wagen.

Kristoffer:
Charlotte:) Aber im Ernst, ich glaube wirklich an die Stärke des Teams. Ich beginne jedes Projekt mit dem Gefühl, dass es auf keinen Fall misslingen kann, einfach weil ich immer die Sicherheit habe, die mir die Gruppe gibt.

 

Und was ist das Schlimmste?

Charlotte:
Wir sind zwölf Personen mit zwölf sehr starken Willen:) 

Kristoffer:
Das ständige Diskutieren kann natürlich auch ermüdend und manchmal lästig sein. Ich vertraue guten Resultaten mehr als guten Argumenten.

 

Was muss man in Stockholm unbedingt gesehen haben?

Charlotte:
Millesgården, das bis 1931 das Haus und Studio des Bildhauers Carl Milles und seiner Frau Olga war. Heute ist es ein Kunstmuseum mit einem wunderschönen Skulpturenpark direkt am Wasser auf der Insel Lidingö, von wo aus man einen herrlichen Blick auf den nördlichen Teil des Zentrums von Stockholm hat.

Kristoffer:
Im Sommer würde ich den Stockholmer Schärengarten empfehlen, die Inselgruppe um die schwedische Hauptstadt herum. Man kann sich einfach ein Boot nehmen und bis zum Rand der Inseln fahren. Vergessen Sie den Picknickkorb nicht!

 

Ihr Lieblingszitat

Charlotte:
”Wenn du keine Chance bekommst, schaff dir selbst eine.“

Kristoffer:
Leben und Tod sind natürliche Teile des Lebens; das einzige Zitat, das ich kenne, ist dieses hier: ”Lass deinen Schmerz in dich eintauchen, aber tauch nicht selbst in den Schmerz ein.” 

 

Was sollte jeder wenigstens einmal im Leben versucht haben?

Charlotte:
Jeden Tag etwas Neues. Es muss nichts Spektakuläres sein, nur etwas, das die Routine durchbricht.

Kristoffer:
Das Smartphone und die sozialen Netzwerke für längere Zeit abschalten.

 

 Was war Ihr bisher wichtigstes Design  oder die wichtigste Lektion, die Sie bis jetzt im Leben gelernt haben?

Charlotte:
Es ist wichtig, Ziele und Träume zu haben, aber es ist ebenso wichtig, dass man wählt, wie man diese Ziele erreichen will und auf welche Kosten. Wir reden sehr viel darüber, was wir als Menschen und als Note-Team gewinnen, wenn wir all das genießen, was wir tun, und Spaß haben, während wir es tun.

Kristoffer:
Je mehr ich lerne, umso weniger weiß ich irgendwie. Es ist schwer zu erklären, aber die Erfahrung hat mir gezeigt, dass es nie eine einzige Lösung für ein Problem gibt und nicht nur einen Weg zum Erfolg. Wenn man für sich in Anspruch nimmt, die einzige Antwort auf ein Problem zu haben, dann hat man sich vermutlich geirrt:)

Und… die Geburt meiner ersten Tochter vor neun Jahren hat mir im wahrsten Sinne des Wortes die Augen geöffnet. Ich kann nicht wirklich in Worte fassen, was ich dabei genau gelernt habe, aber ich bin mir der Tatsache bewusst geworden, dass das Leben zu kurz und zu wertvoll ist, um es mit unwichtigen oder negativen Dingen zu vergeuden. Wenn man diese Sichtweise in einen Kontext überträgt, der für die Arbeit relevant ist, dann würde ich sagen, dass wir unsere Kunden eher mit unseren Herzen als mit unserer Geldbörse aussuchen. Vibia repräsentiert definitiv  eine dieser Kooperationen, bei denen das Herz eine sehr wichtige Rolle spielt.